Polizei räumt weiteres Armenviertel in Sao Paulo
30.05.2014
Gut zwei Wochen vor Beginn der Fußballweltmeisterschaft in Brasilien hat die Polizei in Sao Paulo ein weiteres Armenviertel geräumt. In der größten Stadt des Landes tritt am 12. Juni die brasilianische Nationalmannschaft zum Eröffnungsspiel gegen Kroatien an. In Brasilien sind Zehntausende Sicherheitskräfte im Einsatz.
Bei der Räumung der illegalen Siedlung kam es zu mehreren Zwischenfällen, als die Bewohner sich gegen die Polizei wehrten. “Sie haben meine achtjährige Tochter mitgenommen”, klagt eine Frau, “ich weiss nicht wohin. Ich rufe sie, aber ich weiss nichts.” Das Land, auf dem gut 1200 Menschen illegal Häuser errichtet haben, gehört der städtischen Entwicklungsbehörde von Sao Paulo. “Es sollte andere Möglichkeiten geben, diese Aufgabe zu erledigen. Wir wollen es verhindern, Frauen und Kinder zu verletzen”, meint ein Polizist.
An allen zwölf Spielorten der WM werden zwischen dem 12. Juni und 13 Juli 57.000 Soldaten und 100.000 Polizisten im Einsatz sein. Die Aktion kostet fast 630 Millionen Euro. Insgesamt werden mehr als 600.000 WM-Touristen aus dem Ausland erwartet.
Polizei räumt weiteres Armenviertel in Sao Paulo
12.04.2014
Zwei Monate vor Beginn der Fußballweltmeisterschaft in Brasilien hat die Polizei in Rio de Janeiro ein Armenviertel geräumt. Rund 1500 Polizisten gingen dabei teilweise brutal gegen 5000 Bewohner vor.
Das vor knapp zwei Wochen aufgebaute Armenviertel auf dem Gelände einer Telefongesellschaft liegt nahe dem Maracanã-Stadion, in dem das WM-Finale im Juli stattfinden soll.
“Die Polizei kam und hat alles zerschlagen, die Menschen aus den Häusern geholt. Gott sei Dank hatte ich meinen Sohn bei mir und uns ist nichts passiert. Die anderen? Keine Ahnung.
Warum wir überhaupt hier sind? Unser Heimatviertel wurde überflutet. Jetzt suchen wir ein neues Zuhause. Wir können ja nicht ewig bei anderen Menschen wohnen”, so einer der Vertriebenen.
Die Favela-Bewohner bewarfen die Polizei mit Steinen und Brandbomben. Mehrere Fahrzeuge und einige Bauten gingen in Flammen auf. Nach Angaben der Behörden wurden mindestens 25 Besetzer und ein Presse-Fotograf festgenommen.