Sponti am Donnerstag, 12. Juni 2014 zum Eröffnungsspiel der WM 2014 um 21.30 Uhr am Opernplatz in Frankfurt.

Warum ist das farbenfrohe Spektakel bedeckt mit rotem Blut?

Getrübt wird das schöne Bild vom Kampf und Leid all jener, die von der Vorbereitung und Durchführung der WM direkt betroffen sind, und sich gegen verschärfte Ausbeutung und Unterdrückung zur Wehr setzen.

Dazu haben sie auch allen Grund:

Mehr als 170.000 Menschen wurden gezwungen, ihre Wohnungen aufzugeben, um Platz für neue Hotels zu machen. Der von Kapitalinteressen, Spekulation und Korruption bestimmte Prozess der Stadtumgestaltung hat jedoch nicht nur direkte Vertreibung zur Folge. Viele der verbliebenen Bewohner_innen werden zudem von enorm gesteigerten Mieten und Lebenserhaltungskosten hart getroffen. Die Bautätigkeiten selbst sind gekennzeichnet von extrem ausbeuterischen und menschenunwürdigen Arbeitsbedingungen, was für mehrere Arbeiter_innen den Tod bedeutete. Auch die gravierende Umweltzerstörungen und das völlig unzureichende Gesundheits- und Bildungssystem gehören zum Bild des „farbenfrohen Spektakel“.

Der brasilianische Staat reagiert auf den legitimen Widerstand der Menschen mit Polizeigewalt und Repression. Militärbesatzung in den Favelas, Gasgranaten gegen Demonstrant_innen, gewaltsame Unterdrückung von Streiks – der brasilianische Staat zieht alle Register seines Gewaltapparats. Präsidentin Dilma Rousseff kündigte gar an, sie werde während der WM „auch die Armee mobilisieren“.

Kann angesichts dieser Tatsachen noch von einem „farbenfrohen Spektakel“ gesprochen werden? Handelt es sich hier um ein „Sportevent“? „Alle im gleichen Rhythmus“ wohl kaum! Wir rufen auf:

Lasst und die Verhältnisse zum Tanzen bringen! Zeigt praktische Solidarität mit den aufständischen Menschen in Brasilien und folgt ihrem Rhythmus.
#RESIST WM2014

Quelle: linksunten